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Das FSP


Es funktioniert eigentlich immer.

  1. Peter weigert sich, in der hintersten Ecke des Schulhofes eine zu rauchen. (Wohlgemerkt hat Peter noch niemals geraucht.)
  2. Martin nennt ihn feige Sau.
  3. Daraufhin raucht Peter die Zigarette, ihm wird schlecht und er gibt das Mittagessen wieder von sich.
  4. Martin und seine Kumpel schlagen sich auf die Schenkel vor Lachen.
    Erstens, weil Peter sich von Martin da hineinquatschen lassen hat.
    Zweitens, weil es einfach zu witzig aussieht, wie er so in der Ecke liegt.

Was hat das alles denn nun mit unseren ovalanischen Freunden zu tun?

Bevor sie sich auf unserem schönen Planeten ansiedelten, hatten sie mit dem FSP nicht viel am Hut. Das änderte sich schnell. Zwischenzeitlich treibt es die Eltern von Halbwüchsigen zur Verzweiflung. Warum? Weil ihre Sprösslinge genauso unbelehrbar sind wie die der Menschen.

Der neuste Trend besteht nämlich darin, sich mit negativen Emotionen beschießen zu lassen. Wer es am längsten aushält, der ist am coolsten.

Konkret läuft das so:

  1. Eine Clique von Jugendlichen beschließt, es müsse mal wieder eine Mutprobe her. Natürlich muss es etwas Illegales sein.
  2. Das FSP stellt sicher, dass alle mitmachen - auch Helmut.
  3. Man sucht sich einen Sender. (Das ist derjenige, der Emotionen so aussenden kann, dass sein Gegenüber sie so intensiv spürt, als seien es seine eigenen.)
  4. Der Sender überflutet den ersten Freiwilligen - natürlich ist es Helmut - mit hammermäßigen Angstemotionen.
  5. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder hält Helmut es aus und ist echt cool.
    (Dann kommt der Nächste dran.)
  6. Oder Helmut kommt auf einen Horrortrip und landet auf der Krankenstation. Dann hat er den ovalanischen Geheimdienst am Hals, das Gremium der Empathen, die Schulleitung und als Sahnehäubchen seine Mutter, die ihm vorher hundertmal gesagt hat, er solle es lassen. - Das Übliche halt.
  7. Die anderen Mitglieder der Clique behaupten natürlich, sie seien nicht dabei gewesen und fragen entsetzt nach, wieso Helmut denn so einen Schwachsinn anstelle. - Das Übliche halt.

Natürlich muss Helmut anschließend in eine Therapie. Wenn er Glück hat, kommt er zu Estella. Dann wird er von einer jungen, hübschen Senderin betreut, die ihn ganz sanft und verständnisvoll bis zur Genesung begleitet.

Wenn Helmut weniger Glück hat, wird er von John betreut. John ist weder sanft noch verständnisvoll. Es sei denn, es geht um das wunderbare weibliche Geschlecht, wie er es nennt. Helmut gehört leider nicht dazu. - Halten wir ihm also besser die Daumen, dass er bei Estella landet. 

Zuruck06